#3
Bist du Biene oder Fliege
Mit welcher Brille schaust du auf die vergangenen Weihnachtstage.
Wir haben das erste Mal seit Jahren wieder Weihnachten Zuhause verbracht und nicht auf dem Campingplatz am Meer in Spanien. Ich bin sehr dankbar für diese Tage, gemeinsam im engsten Familienkreis zu erleben – auch wenn ich bei diesen Temperaturen echt friere.
Ich weiss nicht, wie du gerade diese Zeit erlebst…
Für Viele von uns ist dies sicher eine krass herausfordernde Zeit, die Verbundenheit miteinander zu erleben trotz aller „äußeren Umstände“.
Mir ist gerade in dieser Zeit so stark bewusst geworden, dass es einen echten Unterschied macht, mit welcher „Brille“, aus welcher Perspektive ich auf diese Weihnachtszeit blicke.
1994 durfte ich das erste Mal zu Weihnachten nach 6 Monaten die Klinik über Nacht verlassen, um Weihnachten mit meiner Familie zu verbringen. Die Ärzte waren sich nicht sicher, ob ich die Autofahrt nach Hause schon körperlich schaffe – ich war noch sehr instabil beim sitzen.
Ich sehe mich am goßen Tisch sitzen, so leckeres Essen auf dem Tisch … Für mich gab es „leckere“ Suppe … durch die Magensonde.
Aufgrund der verletzten Speiseröhre bei der OP durfte ich noch nichts auf „normalem“ Wege essen. Doch das war mir egal – ich war dankbar, dieses Weihnachtsfest Zuhause zu erleben.
Warum teile ich diese Erfahrung mit dir, Die Marion, die ich vor meinem Reitunfall war, hätte sich wahrscheinlich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt gefühlt – auch ohne unterm Hintern. Nicht einfach in großer Runde Heiligabend feiern zu
können, an den Weihnachtstagen Freunde zu besuchen …
Ich möchte dich von Herzen ermutigen, in Momenten, in denen du vielleicht gerade genervt bist, traurig bist, verzweifelt, dich überfordert, einsam, in deiner „Freiheit“ eingeschränkt fühlst …
Gerade diese Zeit lehrt uns, nichts in unserem Leben als
selbstverständlich anzusehen. Deine Gesundheit, mit deinen Liebsten zusammen zu sein, den heutigen Tag, genau diesen Moment zu erleben
Fühl dich herzlich umarmt
Sooo schön, dass es DICH gibt
